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Kämpfe richtig

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Kämpfe richtig

Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Bertolt Brecht

Kürzlich fiel mir das obige Zitat von Berthold Brecht ins Auge, was mich über den Begriff des Kämpfens reflektieren lies.

Ich ziehe immer noch gerne in einigen Situationen den chinesischen Feldherrn Sun Tzu zu Rate, dessen zweieinhalbtausend Jahre alten Regeln zur Kriegsführung sich heute noch auf taktische Abläufe umsetzen lässt.

Er hat seine dreizehn Gebote niedergeschrieben, die immer wieder kommentiert und erneut niedergeschrieben wurden. Man kann die ursprüngliche Relevanz seiner Regeln und Hinweise nicht hoch genug einschätzen, da heute noch, projiziert auf die jetzige Zeit, die Anwendung der Gebote noch tagtäglich die Regel ist. Diese Gebote setzen sich zusammen aus vielen kleinen Regeln und Hinweisen. Die 13 Gebote lauten:

  1. Vorbereitung
  2. Kriegsführung
  3. Strategie
  4. Taktik
  5. Rahmen des Kampfes
  6. Schwächen und Stärken
  7. Initiative
  8. Varianten der Taktik
  9. Die Armee bewegen
  10. Gelände
  11. Situationsabhängigkeit
  12. Feuer
  13. Spione

Eine der Regeln lautet: „Das Starke meiden, das Schwache angreifen“ und bezieht sich auf das Gebot der richtigen Strategie.

Eine andere Regel lautet „Nur wenn Du Deine Schwächen kennst, weißt Du, welche Strategie Du wählen sollst“. Nun aber zu den einzelnen Geboten.

Die Gebote lauten:

1. Gründliche Vorbereitung

Zur Vorbereitung gehören die Vision, die am Horizont steht und auf die alle Ziele hin gerichtet sind und die Schritte, die zu den Zielen führen sollen. Gute Vorbereitung bedeutet, die eigenen Schritte genauestens zu planen und die Pläne des Gegners möglichst genau zu kennen. Dazu ist auch der Einsatz von Spionen (13. Gebot) zulässig.

Zur eigenen Planung ist ein Zeitplan unabdingbar, der allerdings den Gegebenheiten spontan angepasst werden muss.  Zum Zeitplan gehören die einzelnen Schritte und deren Abhängigkeit und Ressourcen.

2. Kluger Umgang mit den Kriegern und Waffen

„Der klügste Krieger ist der, der niemals kämpfen muss“

Um erfolgreich zu sein, ist es notwendig, die Ressourcen, die man zur Verfügung hat, effektiv einzusetzen. Dazu gehören die Schulung, die Planung und die Vermeidung von Überlastung.

3. Wende die richtige Strategie an

Strategie ist wichtig um die Schwächen des Gegners ausnutzen zu können und zu verhindern, dass eigene Schwächen ausgenutzt werden. Eine Strategie hilft dem Feldherrn zu erkennen, wann ein Kampf aussichtsreich ist und wann er verloren ist.

„Kennst DU den Feind und Dich selbst, so brauchst du dich nicht zu fürchten vor 100 Schlachten. Kennst Du dich selbst und nicht den Feind, si halten sich Sieg und Niederlage die Waage. Kennst Du weder Dich noch den Feind, so verlierst Du jede Schlacht.“

4. Setze taktische Manöver ein

Man sollte sich selbst unangreifbar machen. Der erfolgreiche Kriegsherr vermeidet Fehler. Diese fehlervermeidende Taktik ist die siegreiche Taktik. Der Feldherr vermeidet Risiken, die Fehler mit sich bringen. Er beobachtet den Gegner und geht ohne Risiko Schritt für Schritt weiter und wartet auf Fehler des Gegners.

5. Nutzung der Kraft durch Festlegung des Rahmens

Wird die Kraft sorgsam eingesetzt, kann der Kriegsherr lange mit den starken und kraftvollen Truppen rechnen. Der kluge Kriegsherr legt den Rahmen des Kampfes fest und kann die Kräfte seiner Mannschaft dadurch gezielt einsetzen.

6. Stärken und Schwächen

Setze als erfolgreicher Kriegsherr Deine Stärken richtig ein. Dazu musst Du Deine Stärken und Schwächen kennen. Agiere mit Deinen Stärken und vermeide Deinen Schwächen zu zeigen.

7. Initiative

Der erfolgreiche Feldherr ergreift die Initiative und überrascht den Gegner. Sei pro aktiv und dirigiere den Kampf. Du hast verloren, wenn Du dem Gegner hinterherläufst.

8. Varianten der Taktik

Der Heerführer, der die Vorteile einer variierten Taktik kennt, weiß seine Truppen zu führen.

9. Vorbildliche Führung

Als Offizier zieht man seine Soldaten in den Krieg. Das bedeutet, dass die Führungskraft immer ein gutes Beispiel geben sollte in Sachen Disziplin und Stärke.  Wähle die Richtigen Soldaten aus, setze sie an den entsprechenden Stellen ein. Teile auf in Offiziere und Soldaten.

10. Berücksichtige Besonderheiten im Gelände

Sun Szu kennt sechs Arten von Gelände. Jedes der Gelände erfordert bestimmte Verhaltensregeln. So ist mit aller Kraft zu versuchen, den Paß vor dem Feind zu erreichen und zu halten.

11. Entscheide situationsabhängig

In jeder Situation muss der Feldherr mit neuen Umständen rechnen, die Flexibilität erwarten, falls der Sieg nicht gefährdet werden soll. Ein Hinterhalt oder ein nicht planbares Problem, aber auch eine spontane Hilfestellung eines Partners können die Machtverhältnisse und die Ressourcensituation so verändern, dass eine schnelle Reaktion notwendig wird.

12. Feuer (Extreme Waffen nur im Notfall einsetzen)

Feuer kann mit Feuer bekämpft werden. Das Feuer ist jedoch mit Vorsicht zu nutzen, denn es kann gegen Dich verwendet werden. Wird zuviel Feuer gelegt, ist es schwierig, die Brandherde zu löschen, bevor sie Schaden anrichten. Nutze das Feuer mit Augenmaß. Setze Feuer nur ein, wenn deine Truppe Gefahr läuft, unterzugehen. Feuer wird Feuer mit sich bringen. Das bedeutet, dass extremes Vorgehen auch beim Gegner extremes Vorgehen hervorbringen wird. Dadurch kann sich eine Spirale der Vernichtung aufbauen. Derr Kalte Krieg war ein Beispiel dafür. Es sind kein taktischen oder strategischen Züge mehr möglich.

13. Spione

Für Sun Szu ist die Beschaffung von Informationen und die gezielte Verteilung von Fehlinformation ein wichtiger Bestandteil der Kriegskunst. Hier kann man die ethische Grenze weit oder eng ziehen. Ich ziehe die Grenze persönlich gerne eng, da eine gezielt Fehlinformation gegen mein Prinzip der Authentizität spricht.

Empfehlungen

  • Sun Tzu – The Art of War – im Original
  • Werner Schwanfelder – Sun Tzu für Manager, Die 13 ewigen Gebote der Strategie

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