Messbarkeit der agilen Softwareentwicklung
Erfolg der agilen Softwareentwicklung messen
Immer mehr Unternehmen steigen auf agile Vorgehensweise um. Manche Organisationen sind nach einiger Zeit erfolgreich in der agilen Umsetzung ihrer Anforderungen. Bei manchen Unternehmen scheint die agile Transformation in Chaos und Misserfolg zu enden. Manchmal dient die agile Transformation als Feigenblatt für ungeplantes oder chaotisches Vorgehen. In diesem Artikel zeige ich Möglichkeiten auf, die Transformation messbar zu machen.
In meinem letzten Artikel zur agilen Transformation und Bi-Modalem Vorgehen nannte ich Management-Support eine der wichtigen Erfolgsfaktoren der Transformation. Management wird sich nur hinter das Vorgehen stellen, wenn Aufwand/Nutzen transparent sind und zum Vorteil der Organisation gereichen. Als muss man messen und das Gemessene darstellen, um Transparenz über Aufwand/Nutzen zu erzeugen und damit die Unsicherheit zu reduzieren.
Messung der Effizienz oder Fortschritt der Transformation
Wenn man in agilen Teams fragt, wie man den Erfolg misst, dann kommt oft als Antwort: „Die Velocity“ oder „Anzahl Userstories“
Es ist aber nicht nur die Effizienz der agilen Vorgehensweise, sondern auch der Erfolg der Transformation zur agilen Vorgehensweise. Im Laufe der agilen Transformation erwartet man, dass die Effizienz steigt.
Also ist der Erfolg der Transformation nicht nur durch die Effizienz alleine, sondern auch durch die Steigerung der Effizienz bestimmt.
Wir versuchen uns nun an der Frage: „Ist die agile Transformation erfolgreich?“
Messung der Effizienz
Wir beginnen mit Frage wie man die Performance messen kann.
Eine singuläre Metrik „Velocity“ ist nicht hinreichend. Denn die Erfahrungen zeigen: „Ein Team wird sein Verhalten an die Metrik anpassen“ Die Aussagekraft einer einzelnen Metrik ist leicht durch verändertes Teamverhalten zu reduzieren.
Besser ist es, unterschiedliche Sichten auf die Performance zu richten. Durch diese ausgewogene Messung erhöht sich gleichzeitig ihre Aussagekraft.
Messung des Transformationserfolgs mit Balanced Scorecards
Gemäß dem Konzept der Balanced Score Card (BSC) werden die klassischen Kennzahlen um adaptiert um die Transformation zu bewerten:
Umsetzungs-Perspektive:
Was muss gemacht werden, um die Projekt-Performance im agilen Umfeld zu messen?
Anwender-Perspektive:
Wie muss sich der Dienstleister gegenüber dem Kunden verhalten, damit Anwendungsnutzen und Benutzerzufriedenheit maximiert werden?
Wert-Perspektive:
Wie ist sichergestellt, dass die größtmögliche Wertschöpfung generiert wird?
Strategische Perspektive:
Ist die Agile Transformation bei den Mitarbeitern angekommen? Wie können Verbesserungs- und Innovationspotenziale gefördert werden, um einen maximalen Anwendungsnutzen zu erreichen?
Metriken
Dazu kann man eine ganze Reiche von Metriken heranziehen.
Durchführung
- Produktivität
- Anzahl Userstories die nicht abgeschlossen wurden
- Storypoints fertiggestellt je Sprint
- Qualität
- Testabdeckung im CI-Systems
- Anzahl Fehlermeldung in 4 Wochen nach Release
- Planbarkeit
- Abweichung von Userstoriesabschlüssen und Featureabschlüssen
Kundenorientierung
- Anwenderzufriedenheit
- Stimmungsbildabfrage und Umfrage
- Stakeholderzufriedenheit
- Stimmungsbildabfrage je Monat in Regelmeetings integriert
- Verfügbarkeit
- Serverdowntime
- Fehler in Produktion
- Fehlerzahl
Wertschöpfung
- Erzeugung von Wertschöpfung je Release
- Feature je Release
- Releasefrequenz
- Verschwendungsreduktion
- Bewertung des Backlog durch Anwender
- Anwendungshäufigkeit
- Fachliches Monitoring zur Ermittung von Nutzungen
Strategische Ausrichtung
- Mitarbeiterzufriedenheit
- Anzahl Personalwechsel
- Umfragewerte
- Trenderhebung in Retrospektive
- Mitarbeiterbefähigung
- Kompetenz-Messungen