Standards in der Verwaltungs-IT

Verbände wie die GVG, BITKOM und Gesetzgebungen, wie die Novelle des OZG (OZG2.0) sowie das Registermodernisierungsgesetz fordern die Stärkung von Standards.

Es gibt drei  bekannte Standardisierungs-Konzepte die Teil der Digitalisierungsbemühungen in der öffentlichen Verwaltung Deutschlands sind. Zusammengefasst arbeiten diese drei Elemente auf verschiedenen Ebenen der digitalen Verwaltungsinfrastruktur und ergänzen sich somit: NOOTS auf der Ebene der Identifikation, FIT-Connect auf der Ebene der Systemintegration und OSCI auf der Ebene der sicheren Datenübertragung.

• NOOTS (National Once-Only-Technical System): Bei NOOTS handelt es sich um eine technische Infrastruktur, die im Rahmen des „Once-Only“-Prinzips in der Europäischen Union entwickelt wurde. Das „Once-Only“-Prinzip besagt, dass Bürger und Unternehmen Informationen und Dokumente nur einmal an öffentliche Verwaltungen übermitteln müssen, und diese Informationen dann innerhalb der Verwaltung weiterverwendet werden können. NOOTS ist ein wichtiger Teil der Registermodernisierung in Deutschland, die darauf abzielt, die Digitalisierung der Verwaltung voranzutreiben und Behördengänge zu vereinfachen. Eine Idee dabei ist, die Steuer-ID als Basis für eine einheitliche Identifikation in verschiedenen Verwaltungsbereichen zu verwenden, um Prozesse zu vereinfachen und zu digitalisieren.

• FIT-Connect (API): FIT-Connect ist eine Programmierschnittstelle (API), die entwickelt wurde, um die Kommunikation zwischen verschiedenen IT-Systemen in der öffentlichen Verwaltung zu erleichtern. Sie dient als standardisierte Schnittstelle für den Datenaustausch zwischen Behörden und Bürgern. FIT-Connect wird von der FITKO bereitgestellt. FITKO steht für die Föderale IT-Kooperation und ist eine Organisation in Deutschland, die gegründet wurde, um die Zusammenarbeit und Koordination der IT-Systeme zwischen Bund und Ländern zu fördern. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung von IT-Standards und der Digitalisierung der Verwaltung in Deutschland. Anwendungsbeispiele gibt es beim Elterngeld, Wohngeld, KFZ-Zulassungen und Bafög-Anträgen.

• OSCI (Schnittstelle der Verwaltung): OSCI steht für „Online Services Computer Interface“. Es ist ein Protokollstandard für die sichere Übertragung von Daten in der öffentlichen Verwaltung. OSCI gewährleistet die Vertraulichkeit, Integrität und Authentizität der übermittelten Nachrichten. Es wird in Deutschland für die sichere Übermittlung von Steuerdaten zwischen Bürgern, Steuerberatern und Finanzbehörden und für den sicheren Austausch von Meldedaten zwischen verschiedenen Verwaltungseinheiten verwendet.

Alle drei Konzepte sind Teil der Digitalisierungsbemühungen in der öffentlichen Verwaltung Deutschlands. Sie bieten einen Standard, um Aufwände bei der digitalen Vernetzung der Verwaltung zu reduzieren.

Sie sind Werkzeuge und Technologien, die die Implementierung, Einhaltung und sichere Übertragung der XÖV-Standards (z. B. xAusländer) unterstützen. Die XÖV-Standards wiederum sind eine Sammlung von XML-basierten Standards, die für den Datenaustausch zwischen verschiedenen Verwaltungseinheiten entwickelt wurden. Ein Beispiel ist xAusländer, der Standard für den Austausch von Ausländerbehördendaten. Diese Standards definieren die Struktur und den Inhalt der auszutauschenden XML-Daten und sorgen dafür, dass Informationen zwischen unterschiedlichen IT-Systemen der Behörden einheitlich und korrekt übermittelt werden.

Dabei kann man zusammenfassend die Schwerpunkte wie folgt beschreiben:

• NOOTS konzentriert sich auf die datenschutzkonforme und sichere Infrastruktur um Daten zwischen Behörden auszutauschen.

• FIT-Connect ist eine API, die den Datenaustausch zwischen verschiedenen Systemen ermöglicht.

• OSCI ist ein Sicherheitsprotokoll für die Datenübertragung.

• XÖV Standards sind die Definitionen der auszutauschenden Daten im XML Format